Fenster sind unglaublich vielen Außeneinflüssen ausgesetzt: Regen, Wind, Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit. Dadurch können sich mit den Jahren diverse Materialschwächen entwickeln. Am meisten leiden die Dichtungen und das Rahmenmaterial. Fenster erfüllen dann nicht mehr die hohen Anforderungen bei Dichtigkeit und Feuchteschutz. Doch wie lange halten Fenster wirklich? Und wann ist es soweit, dass Sie Fenster austauschen sollten? Eine Antwort darauf und viele praktische Tipps erhalten Sie in diesem Ratgeber. Zusätzlichen finden Sie eine Übersicht mit Anleitung, wie Sie den Spar-Faktor beim Fensteraustausch berechnen können, um zu ermitteln, inwiefern sich für Sie die Erneuerung lohnt.
Inhaltsverzeichnis:
- Fenster austauschen: Das sind die ersten Anzeichen für eine Erneuerung
- So lange halten Fenster
- Die Kosten für einen Fenstertausch machen sich bezahlt
- Wie ermittle ich meinen Spar-Faktor
Fenster austauschen: Das sind die ersten Anzeichen für eine Erneuerung
Unschöne Rahmen sowie poröse oder sich lösende Dichtungen sind ein erster Hinweis. Zudem entwickelt sich die Technologie auch im Bereich Fenster weiter und nach einem gewissen Alter sind diese einfach technisch überholt und entsprechen nicht mehr aktuellen Vorgaben sowie individuellen Wünschen im Bereich Energiesparen und Klimaschutz.
Das sind wichtige Anzeichen für einen Fensteraustausch auf einen Blick:
- Zugluft am Fenster
- Kondenswasserbildung zwischen den Scheiben oder blinde Scheiben
- Eisblumen am Fenster
- verzogene Fensterrahmen – Öffnen und Schließen wird schwerfällig
- Risse im Rahmen oder in der Scheibe
- Spalten zwischen Flügelrahmen und Verglasung
Wenn Sie eins oder mehrere dieser Anzeichen feststellen, sollten Sie einen Fachmann hinzuziehen. Bei einigen Mängel kann man kurzfristige Sanierungsmaßnahmen einleiten, sodass die bestehenden Fenster noch eine Zeitlang erhalten bleiben können – aber eine langfristige Lösung kann nur ein Austausch sein.
Aber auch die allgemeine Lebensdauer spielt eine wichtige Rolle und kann unterschiedlich ausfallen, je nach Rahmenmaterial und Verglasungsart.
So lange halten Fenster:
- Kunststofffenster: 40 bis 50 Jahre
- Moderne Holzfenster: 35 bis 40 Jahre
- Alte Holzfenster: 15 bis 25 Jahre
- Aluminiumfenster: 50 bis 60 Jahre
Wie lange Fenster genau halten, hängt vom Material ab: Hartholzfenster haben zum Beispiel eine längere Lebensdauer von ca. 50 Jahren. Genauso ist es bei der Verglasung, denn Normalglas hält länger, ca. 50 bis 60 Jahre, wohingegen Verbundglas nur eine Lebensdauer von ca. 25 bis 30 Jahren hat.
Was zusätzlich auch immer eine Rolle spielt, sind die Pflege der Fenster (vor allem bei Holzfenstern), sowie der Einbau und die allgemeine Fensterqualität.
Die Kosten für einen Fenstertausch machen sich bezahlt!
Auf den ersten Blick sind neue Fenster immer eine teure Angelegenheit, jedoch amortisieren sich die Kosten meist schon nach 10 Jahren, da man Heizenergie spart. Vor allem bei Fenster, die vor 1995 eingebaut wurden, werden Sie den Unterschied in Ihrer Nebenkostenabrechnung bemerken.
Die Umweltbelastung wird verringert durch weniger Ausstoß von CO₂ und moderne Fenster haben noch einen weiteren positiven und beachtlichen Nebeneffekt – Der Lärm- und Einbruchschutz wird deutlich verbessert, ohne weitere Maßnahmen.
Weitere Gründe, die für das Fenster austauschen sprechen:
- Sie wünschen sich eine hohe thermische Behaglichkeit in Ihrem Eigenheim
- Sie wollen eine bessere Wärmedämmung
- Sie wollen weniger Lärm von draußen hören
- Sie sanieren sowieso die gesamte Außenhülle des Hauses
- Sie wollen mehr Licht in Ihren Wohnräumen
- Sie wünschen sich mehr Sicherheit durch einen hohen Einbruchschutz
- Sie wollen eine freundlichere und innovativere Bedienbarkeit Ihrer Fenster
Auch das Thema Förderung spielt beim Fenstertausch eine große Rolle und kann Ihnen die Entscheidung zum Austausch erheblich erleichtern, die KfW fördert z.B. energetische Sanierungen des Gebäudes mit bis zu 25 %.
Sie wollen Klarheit und eine Entscheidung treffen, dann haben wir hier ein paar Tipps für Sie:
- Wäre eine Sanierung wirtschaftlich, statt einem kompletten Austausch? Denn auch die Sanierung kostet Geld und früher oder später müssen die Fenster dennoch ausgetauscht werden
- Fenster, die vor 1995 eingebaut wurden, haben in der Regel keine modernen Wärmeschutzgläser und sollten von einem Fachmann begutachtet werden, um hier eine Entscheidung zu treffen
- Sind Ersatzteile nicht mehr erhältlich, lassen Sie sich von einem Fachmann beraten, um Klarheit zu bekommen Erfülle ich die Voraussetzungen für eine Förderung? Gerne beraten wir Sie zu diesem Thema! Auch als Vermieter eines Mehrfamilienhauses gibt es Möglichkeiten und vor allem Steuerersparnisse und die Vermietung wird einfacher
- Wenn Ihre Heizkostenrechnung jedes Jahr zu hoch ist und Sie Nachzahlungen leisten müssen, sollten Sie sich ebenfalls von einem Fachmann beraten lassen, denn eine hohe Heizkostenabrechnung, kann zusätzlich auch noch weitere Gründe haben, wie z.B. undichte Maueranschlüsse, altes Heizungssystem, falsche oder fehlenden Dämmungen etc.
- Zusätzlich können Sie einmal Ihren Spar-Faktor ermitteln. Mit diesem finden Sie heraus, inwiefern sich das Fenster austauschen für Sie lohnt.
Wie ermittle ich meinen Spar-Faktor?
- Wählen Sie im unteren Bild den Zeitraum, als Ihre Fenster eingebaut wurden
- Der U-Wert gibt den Wärmeverlust durch ein Fenster an.
- Die farbigen Felder zeigen den Energiebedarf, umgerechnet in Liter Heizöl an
- Eine Zeile darunter können Sie ablesen, wie viel Ihnen ein neues und modernes Fenster jährlich pro Quadratmeter einsparen könnte
- Schließlich rechnen Sie aus, wie viele Quadratmeter an Fenstern Sie haben. Messen Sie Ihre Fenster aus und setzen die Zahl in die Formel nach dem x ein – Das ist Ihr individuelles Sparpotenzial!
- Das letzte Feld zeigt die jeweilige Verglasung als Schnittzeichnung
